Besondere Aspekte

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Der Rupertsberg im heutigen Stadtteil Bingerbrück, Standort des Klosters der Hildegard von Bingen, hatte eine weitaus lebendigere Geschichte als bisher angenommen.
Als Knotenpunkt der Rheinuferstraße, die Nahe-aufwärts bis nach Metz führte und dem Ausoniusweg, der über die Pfahljochbrücke von Bingen bis Trier führte, kam dem Ort eine durchaus wichtige Bedeutung zu.

Hier bewachte wohl bis ins 5. Jh. hinein eine Abordnung der 22. Legion aus Mainz, die milites Bingenses, einen Abschnitt der von Germanen bedrohten Rheingrenze und sorgten für die Sicherheit auf den Verkehrswegen.

Geht man über die archäologischen Begutachtungen der verbliebenen Mauerreste auf dem Rupertsberg Anfang des 19.Jahrhundert davon aus, dass die dort als römisch definierten Fundamente - gerade der zahlreichen Quellen in dem Gebiet wegen - auf den Standort einer Römischen Soldatentherme schließen lassen, war der Stadtteil seit gut 2000 Jahren ein belebter Ort.

Diese durchaus begründete Annahme und die historisch bekannte Adaption von ehemaligen Soldatenthermen als christliche Kapellen - wie in Boppard eindrucksvoll zu sehen ist - war Ausgangspunkt der Forschungsarbeit von Dr. Schmandt zur die Geschichte des Rupertsberges und seiner Umgebung. Nicht nur die Rupertkapelle, die nachgewiesenermaßen den Ursprung des Hildegardisklosters darstellte, sondern auch das auf der Straßenkreuzung zu vermutende Kohortenkastell gaben in dieser Forschungsarbeit Anlass für Neubetrachtungen.

Viele historische Mosaiksteine und auch die Schriften der Hildegard von Bingen in neubewertender Betrachtung formten sich zu einer Geschichte, die durchaus Teil der Geschichte gewesen ist.

Von der Therme über die Rupertuskapelle zur Klosteranlage

Interessante Schlussfolgerungen hinsichtlich der Hildegardisgeschichte...
...oder: über das Fundament der Apsis durch die Geschichte

Die ursprüngliche Soldatentherme auf Quellgebiet - um 100 n.Chr.

Erweitertung der Therme im Zuge des Ausbaus der Burgus - 300 n.Chr.

Ausbau der Ruine der Therme zu einer kleinen Kapelle - um 550 n. Chr.

Die Rupertiner bauen die Kapelle aus mit Säulengang - 825 n.Chr.

Die Rupert-Kapelle entgeht der Zerstörung durch Bingen - 1000 n.Chr.

Hildegard von Bingen umbaut die Grabkapelle Rupert III. - um 1150 n.Chr.

Das Grab des Rupert bildet die Krypta des Klosters um 1350 n.Chr.

Die Ruine des Klosters inkl. Grundmauern der Thermenapsis 1632 n.Chr.

Vom Kloster bleiben nur noch fünf Arkaden erhalten - um 1890 n.Chr.

Hinweis

Die Ausstellung auf dem Rupertsberg ist Mo & Mi, 14-17 Uhr (außer an Feiertagen) geöffnet. Die Bilder sind mit den Ergebnissen der Forschungsarbeit von Kulturamtsleiter Dr. Schmandt kommentiert. Ebenfalls kann man in der Ausstellung einen "Fahrstuhl in die Vergangenheit" (mit kleiner Gebühr) benutzen, in dem die Fa. Archimetrix das Kloster der hl. Hildegardis in einer 3D-Animation authentisch erleben lässt.